Was macht einen wirklich guten Sklaven aus, was macht überhaupt einen Sklaven aus?
Das Netz sagt (u.a.) folgendes dazu:
Skla̱·ve, Skla̱·vin
Substantiv [der]
1.
ein Mensch, der als das Eigentum von jmdm. lebt, für diesen arbeitet und selbst keine Rechte hat.
„die römischen Sklaven der Antike“
Nun ist mit dieser Definition, etwas anderes gemeint , als die Form der Sklaverei, die beiden Parteien Lust bringen darf/soll! Und dennoch ist der Stamm der Bedeutung eine ähnliche.
Doch wer ist im 21. Jahrhundert noch bereit sich freiwillig auszuliefern, bedingungslos zu gehorchen? Und das, wie beschrieben, FREI und WILLIG! Gehorsame Spielgefährten sind rar und die Spreu vom Weizen zu trennen, ist mitunter sehr mühsam. Oft finde ich eine fast groteske Verschiebung der Rollen vor. Sklaven, die eine Richtung vorgeben und Herrinnen, die diese blind befolgen. Das stößt mich ab und mein Bedürfnis nach immer währendem Ausgleich, wird hier empfindlich gestört! Alles was sich unecht anfühlt, ist auch nur eine leere Hülle. Doch wo sind sie, die echten? Diese seltenen Geschöpfe, die wirklich und wahrhaftig um das Wohlergehen ihrer Herrin bemüht sind, ständig und beständig? Die, die einzig und allein Freude schenken wollen. Die ihre eigenen Bedürfnisse ganz nach hinten stellen, um sich zu perfekten Spielgefährten formen zu lassen.
Für mich hat all dies schon immer etwas mit LUST zu tun gehabt und wer glaubt, es ginge um etwas anderes, hat BDSM nicht verstanden oder verweigert sich dem Offensichtlichen.
Aber es geht auch darum, über die Lust hinaus, brauchbar für die Herrin zu sein! Um es trivial auszusprechen: Nach dem Wichsen ist vor dem Wichsen!
Doch das ist der Punkt; ist die eigene Lust so groß geworden, dass man bereit ist alles zu versprechen, hat man verloren und man wird nie die vollständige, perfekte Leidenschaft spüren, die einen antreibt, noch höhere Sphären zu erklimmen! Dies gilt sowohl für Subs, als auch für Doms.
Jeder Sklave, oder der es sein möchte, sollte sich fragen: Was kann ich leisten, wie brauchbar bin ich, selbst, wenn ich nicht grade von Wolllust getrieben bin. Was bedeutet mir meine Herrin? Bin ich bereit mich von ihr blind und taub durch den dunklen Morast der Entwicklung führen zu lassen? Ertrage ich es, wenn sie mich von sich stößt, weil sie grad keine Lust auf mich hat und bin ich dann trotzdem voller Dankbarkeit, weil ich darauf vertrauen kann, dass sie bald wieder für mich da ist? Bin ich wirklich selbstlos genug einer echten Herrin zu dienen oder geht es mir im Grunde genommen um meine Bedürfnisse und nur meine Lust?
Ehrlichkeit ist alles. Vor allem die, die man sich selbst entgegen bringt.